Die westliche vegetarische Ernährung
ist oft relativ arm an Omega-3-Fettsäuren und evtl. auch
an Vitamin B12, was eindeutig als Nachteil zu beachten und
auszugleichen ist.
Der meist recht hohe Anteil an Ballaststoffen, Folsäure,
Vitamin C und Vitamin E sowie Magnesium und ein geringer Verzehr
von gesättigten Fettsäuren gelten insgesamt als vorteilhafte
Aspekte der vegetarischen Ernährung.
Protein
Die Proteinzufuhr ist bei vegetarischer Ernährung in der
Regel geringer als bei einer Ernährung mit Fleisch, kann
aber den täglichen Bedarf der meisten Menschen decken.
Verschiedene Studien der Harvard University in den Vereinigten
Staaten, sowie Studien aus anderen Ländern bestätigten,
dass vegetarische Ernährung eine ausreichende Proteinzufuhr
gewährleistet, solange eine Vielzahl pflanzlicher Protein-Quellen
verfügbar ist und verzehrt wird.
Eisen
Vegetarische Ernährung enthält in der Regel ähnliche Mengen
an Eisen wie nicht-vegetarische Ernährung, aber die Bioverfügbarkeit
ist geringer als bei Eisen aus Fleisch und die Aufnahme kann
manchmal durch andere Nahrungsbestandteile wie z.B. Phytinsäure
gehemmt werden.
Zu den eisenreichen vegetarischen Lebensmitteln gehören Hülsenfrüchte,
wie schwarze Bohnen, Kidneybohnen, Linsen, Sojabohnen und
Kichererbsen, aber auch Brokkoli, Cashewnüsse, Hanfsamen,
Haferflocken, Rosinen, Spinat, Kohl, Salat, viele Kleiesorten,
Sonnenblumenkerne und Vollkorn (-brot). Vitamin C kann die
Verfügbarkeit von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln um
ein Vielfaches erhöhen.
Vitamin B12
Vitamin B12 kommt im Allgemeinen nicht in Pflanzen vor, sondern
ist vorwiegend in Lebensmitteln tierischen Ursprungs enthalten.
Lakto-Ovo-Vegetarier beziehen Vitamin B12 aus Milchprodukten
und Eiern.
Bei einer
veganen Ernährung, bei
der auf alle tierischen Produkte verzichtet wird, besteht
bei Nichtbeachtung die Gefahr eines Vitamin-B12-Mangels.
Fettsäuren
Pflanzliche Lebensmittel können Alpha-Linolensäure (ALA)
liefern, die der menschliche Körper zur Synthese der langkettigen
n-3-Fettsäuren EPA und DHA verwendet.
Zu den pflanzlichen oder vegetarischen Quellen für Alpha-Linolensäure
gehören Soja, Walnüsse, Kürbiskerne, Rapsöl, Hanfsamen,
Algen, Chiasamen, Leinsamen und Blattgemüse wie Salat, Spinat,
Kohl und Portulak.
Oliven (und Olivenöl) sind eine wichtige pflanzliche Quelle
für ungesättigte Fettsäuren.
Die Fähigkeit des Körpers, ALA in die langkettigen Fettsäuren
EPA und DHA umzuwandeln, ist jedoch begrenzt. Aus diesem Grund
wird die direkte Zufuhr einer
pflanzlichen
Omega-3-Quelle wie Algenöl empfohlen, um eine ausreichende
Versorgung mit den essentiellen Omega-3-Fettsäuren EPA und
DHA zu gewährleisten.
Algen sind für eine Nahrungsergänzung
in Bezug auf Omega-3-Fettsäuren nur bedingt geeignet, da
ihr teils hoher Jodgehalt die Menge begrenzt, die problemlos
verzehrt werden kann. Dennoch können Algen einen guten
Beitrag zu einer gesunden (vegetarischen) Ernährung leisten.
Bestimmte Algen wie Spirulina sind eine gute Quelle für Gamma-Linolensäure
(GLA), Alpha-Linolensäure (ALA), Linolsäure (LA), Stearidonsäure
(SDA), Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA)
und Arachidonsäure.
Auf die Herstellung der Algen ist zu achten, da diese u.U.
Schwermetalle anreichern.
Kalzium
Die Kalziumaufnahme von Vegetariern und Veganern kann ähnlich
hoch sein wie die von Nicht-Vegetariern, sofern die Ernährung
richtig ausgerichtet wird. Lakto-Ovo-Vegetarier können Kalzium
aus Molkereiprodukten wie Milch, Joghurt und Käse beziehen.
Mit Kalzium angereicherte Milchersatzprodukte wie Sojamilch
und Mandelmilch können ebenfalls eine beträchtliche Menge
an Kalzium in die Ernährung einbringen.
Brokkoli und Grünkohl enthalten ebenfalls Kalzium, dass vom
Körper gut aufgenommen wird. Die in Nüssen, Samen und Bohnen
enthaltene Phytinsäure kann die Kalziumaufnahme beeinträchtigen.
Zinkmangel bei Vegetariern?
Zink ist ein essenzieller Nährstoff, den der Körper für
die Bildung von über 300 Enzymen benötigt, und Zink ist
nach Eisen das am häufigsten vorkommende Metall im Körper.
Zu den gesundheitlichen Vorteilen von Zink gehören u.a. eine
verbesserte Immunfunktion, eine schnelle Wundheilung und möglicherweise
eine kürzere Dauer bei Erkältungssymptomen.
Darüber hinaus ist Zink für das reibungslose Funktionieren
des menschlichen Körpers im Allgemeinen unerlässlich.
Veganer und auch Vegetarier müssen besonders auf Zink achten,
da die Verfügbarkeit von Zink in pflanzlichen Lebensmitteln
geringer ist als in tierischen Lebensmitteln. Außerdem kann
der Zinkgehalt in Gemüse und anderen pflanzlichen Lebensmitteln
je nach Zinkgehalt des Bodens, in dem sie angebaut wurden,
sehr unterschiedlich sein.

Beeinträchtigen Phytate die Zinkaufnahme?
Phytate, die in Vollkornbrot, Getreide und Hülsenfrüchten
enthalten sind, hemmen zwar in gewissem Maße die Aufnahme
von Zink und anderen Spurenelementen, aber diese Lebensmittel
sind dennoch eine brauchbare Zinkquelle.
Zu den vegetarischen Zinkquellen gehören u.a. Weizenkeime,
Tofu, Linsen, Joghurt, Haferflocken, Wildreis, Kürbiskerne
und Milchprodukte.
Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchte enthalten nicht nur viel
Eiweiß,
sondern sind auch eine gute Quelle für
Ballaststoffe,
Kalium und Eisen. Zu den proteinreichsten Hülsenfrüchten
gehören Sojabohnen, Linsen, weiße Bohnen, Kidneybohnen,
schwarze Bohnen, Marinebohnen und Limabohnen.
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