Sowohl Bifidobakterien als auch Lactobacillus
haben nachweislich unterschiedliche präbiotische Funktionen
und fermentieren präbiotische Ballaststoffe selektiv auf
der Grundlage der für sie charakteristischen Enzyme. So bevorzugen
Laktobazillen Inulin und Fructooligosaccharide, während Bifidobakterien
auf Inulin, Fructooligosaccharide und Galactooligosaccharide
ansprechen.
Studien haben gezeigt, dass Präbiotika nicht nur das Wachstum
nützlicher Darmbakterien stimulieren, sondern auch das Wachstum
schädlicher und potenziell pathogener Mikroben im Darm hemmen
können, wie etwa Clostridien.
Fermentation ist der Hauptwirkungsmechanismus, wie Präbiotika
von den Bakterien im Dickdarm genutzt werden. Die Stoffwechselwege
in Bifidobakterien produzieren letztendlich kurzkettige Fettsäuren,
die verschiedene physiologische Funktionen im Körper erfüllen
und u.a. für die Darmgesundheit als sehr vorteilhaft beschrieben
werden.
Präbiotische Lebensmittel
Präbiotische Quellen müssen nachweislich einen Nutzen haben,
um als Präbiotikum eingestuft zu werden.
Gut dokumentierte Beispiele für Präbiotika sind fermentierbare
Kohlenhydrate aus Fruktanen und Xylanen (Vielfachzucker).
Resistente Stärke aus stärkehaltigen Lebensmitteln sind
ebenfalls gut dokumentierte Präbiotika und stellen historisch
gesehen die größte Quelle für Präbiotika in der Ernährung
dar, da 4-10 % der Stärke in gemischten Lebensmitteln nachweislich
den Dickdarm erreichen. In einer Studie wurde berichtet, dass
Personen, die sich in Afrika traditionell ernähren, mehr
als 30 g resistente Stärke pro Tag zu sich nehmen.
Neben den folgenden Nahrungsquellen werden auch roher Hafer
(reich an Beta Glucan) und einige Vollkornzerealien als präbiotische
Ballaststoffquellen eingestuft. Die vorherrschende Art der
präbiotischen Ballaststoffe kann je nach Lebensmittel variieren.
Hafer und Gerste haben beispielsweise einen hohen Anteil an
Beta-Glucanen,
Obst und Beeren enthalten
Pektine, Zwiebeln und Topinambur
sind reich an Inulin und Oligofruktose, und (Koch-) Bananen
und Hülsenfrüchte u.a. enthalten
resistente
Stärke.
Lebensmittel mit hohem präbiotischem
Ballaststoffgehalt:
-
Chicorée / Zichorienwurzel
-
Artischocken - Topinambur
-
Löwenzahnblätter
/ Wurzeln
-
Haferflocken (Beta Glucan)
-
Lauch / Zwiebeln
-
Knoblauch
-
Kakao
-
(Weizen-) Kleie
-
(Grüne) Bananen /
Kochbananen
-
Vollkornmehl
Wissenschaft und Studien
Wissenschaftliche Untersuchungen haben mögliche Auswirkungen
von Präbiotika auf die Absorption von Kalzium und anderen
Mineralstoffe ergeben, auf die Wirksamkeit des Immunsystems,
den Säuregehalt des Darms, die Verringerung des Darmkrebsrisikos,
das Abklingen entzündlicher Darmerkrankungen, Verminderung
von Bluthochdruck und sie haben Vorteile bei Verstopfung u.a.
gezeigt.
Die Forschung zeigt auch, dass Präbiotika zu einer erhöhten
Produktion von kurzkettigen Fettsäuren (SCFA) führen, doch
sind weitere Untersuchungen erforderlich, um einen direkten
Kausalzusammenhang herzustellen.
Die plötzliche Zugabe erheblicher Mengen an Präbiotika zur
Nahrung kann zu einer verstärkten Gärung im Darm führen,
was wiederum Blähungen oder vermehrten Stuhlgang zur Folge
hat. Deshalb den Verzehr langsam steigern (einschleichen)
und bei sichtbar unverträglichen Präbiotika, erst mal auf
andere ausweichen.
Studien zum Thema: Prebiotics:
Definition, Types, Sources, Mechanisms and Clinical Applications
Probiotika
- Probiotische Lebensmittel
Verwandte Themen
-
Vollwertkost
-
Glutenfrei
-
Trennkost
-
Low Carb
-
GLYX
-
Rohkost
-
Ernährungsumstellung
-
Ketogene Ernährung
-
Paleo / Steinzeitkost
-
Vegane Ernährung
-
Vegetarische Ernährung