Die Linse ist ein Schmetterlingsblütler
(bot. Lens culinaris) und stammt aus Westasien. Sie braucht zum
wachsen ein heißes, trockenes Klima.
Heute werden Linsen im gesamten Mittelmeerraum, in China, Vorderasien,
Indien und Amerika angebaut. Das Land mit dem wohl höchsten Linsenverzehr
ist Indien.
Linsen werden dicht gesät, damit sie ineinander ranken und sich
somit gegenseitig stützen. Die Blüten sind weiß oder bläulich
und in den Samenhülsen sitzen zwei oder drei diskusförmige Gebilde,
eben das, was wir als "Linsen" kennen.
Linsen werden meist nach Größe aber auch nach Sorten und Farben
unterschieden:
- Tellerlinsen, haben einen Durchmesser von 6 bis 7 mm.
- Mittellinsen haben einen Durchmesser von 5 bis 6 mm.
- Kleine Linsen, auch Zuckerlinsen genannt haben 4 bis 5 mm Durchmesser.
Linsensorten
und Zubereitung
Linsen
einweichen
Rote
Linsen
Gelbe
Linsen
Braune
Mini-Linsen
Tellerlinsen
Grüne
Mini-Linsen
Pantelleria
Linsen
Graue
Berglinsen
Linsensprossen
Linsen-Zubereitung
Große Linsen sind zwar teurer als kleine, doch vom Geschmack
her den kleinen Linsen nicht überlegen.
Vor dem Kochen werden Linsen abgespült, und man setzt sie
mit kaltem Wasser auf.
Im Gegensatz zu getrockneten Erbsen
oder Trockenbohnen braucht man Linsen
nicht unbedingt vorher einzuweichen. Bei großen Linsen macht
es aber durchaus Sinn.
Kleine Linsen mit kurzer Kochzeit werden nicht eingeweicht,
da sie beim Kochen sonst schnell zerfallen.
Warum sollten Linsen eingeweicht werden?
In alten Kochbüchern ist zu lesen, dass man Linsen einweichen
und das erste Kochwasser abgießen soll.
In vielen Pflanzenteilen sind sog. Antinährstoffe
wie z.B. Phytinsäure und Lektine enthalten. Das Einweichen
löst diese Stoffe im Wasser. Deswegen wird das Einweichwasser
auch immer weggegossen. Zudem verkürzt einweichen die Kochzeit.
Phytinsäure, die sich in den äußeren Schichten der Hülsenfrüchte
befindet, kann während des Einweichens in das Wasser übergehen.
Dadurch wird der Gehalt an Phytinsäure in den Hülsenfrüchten
reduziert, was die Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen wie
Eisen, Zink und Kalzium erhöhen kann, da Phytinsäure diese
Mineralstoffe bindet und deren Aufnahme hemmt.
Nachteil: Manche löslichen
Verbindungen mit gesundheitlichen Vorteilen, wie Saponine
mit antioxidativen
Eigenschaften, lösen sich ebenfalls im Einweichwasser.
Auch einige Tannine, also Bitterstoffe, können in das Wasser
übergehen.
Das Einweichen von Hülsenfrüchten hat also Vor- und Nachteile.
Es kann die Verdauung verbessern und die Bioverfügbarkeit
von enthaltenen Mineralstoffen erhöhen, indem Phytinsäure
reduziert wird, es gehen aber auch einige vorteilhafte Inhaltsstoffe
verloren.
Linsen zunächst ohne Salz (und Essig) kochen, weil sie sonst
nicht gleichmäßig gar werden. Zu kalkhaltiges Wasser hat
einen ähnlich negativen Effekt.
Die Kochzeit richtet sich bei Linsen zudem nach Größe und
Alter. Sie beträgt meist zwischen 30 und 60 Minuten.
Linsen halten sich ca. 5 Jahre wenn sie trocken und kühl
in einer verschlossenen Packung lagern. Je älter sie werden,
desto länger wird die Garzeit und die Farbe der Schale wechselt
von hell nach braun.
Schmecken mild, etwas mehlig und brauchen nur kurze Kochzeiten
von wenigen Minuten für Salate und 10 Minuten für Pürees.
Für Eintöpfe nicht geeignet.
Geschälte Linsen aus Übersee mit mehliger Konsistenz und mild-nussigem Aroma. Bei Kochzeiten von mehr als 8 Minuten zerfallen sie. Für Eintöpfe nicht geeignet.
Extra kleine braune Linsen, etwas süßlich und würzig im
Geschmack. Sie bleiben beim Kochen kernig und nehmen gut Aromastoffe
auf. Kochzeit für Salat etwa 35 Minuten, für Suppen 50 Min.
Die Linsen aus Übersee haben eine dicke Schale, die beim
Kochen platzt. Sie sind für Eintöpfe und rustikale Pürees
geeignet.
Die dunkelgrünen kleinen Linsen behalten auch nach längerem
Kochen die Form. Sie schmecken nussig und nehmen gut Aromastoffe
auf. Für Eintöpfe geeignet.
Die kleinen Linsen aus Süditalien haben einen herb-würzigen
Geschmack. Leicht mehlig in der Konsistenz.
Behalten auch bei längerem kochen ihre körnige Konsistenz,
sind würzig und nussig im Aroma und besonders gut für Salate
geeignet
Viel Eiweiß, Eisen und Vitamin B
Linsen haben von allen Hülsenfrüchten den
höchsten Eiweißanteil:
100 g Linsen (= 354 Kalorien) enthalten 24 g Eiweiß, 1,4
g Fett, 56,2 g Kohlenhydrate,
Vitamin A, B1, B2 und Niacin (100 g Linsen decken den Tagesbedarf
eines Erwachsenen an Vitamin B).
Auch der Mineralstoffgehalt
der Linsen ist beachtlich. Auf 100 Gramm entfallen 4 mg Natrium,
810 mg Kalium, 410 mg Phosphor und 7 mg Eisen.
Linsensprossen
Um Sprossen
herzustellen, die Linsen in einer Schüssel geben, gut
mit Wasser bedecken und über Nacht ausquellen lassen.
Linsen in einem Sieb abspülen und abtropfen lassen. Das Sieb
in eine Schüssel hängen und mit einem Teller abdecken.
Bei Raumtemperatur um 20 Grad stehenlassen. Die Linsen zweimal
täglich mit lauwarmem Wasser durchspülen. Nach drei bis
vier Tagen haben sich kleine Keime gebildet. Vor der Verwendung
noch einmal gut abspülen.
Ein Blick in deutsche und internationale
Kochtöpfe zeigt, wie abwechslungsreich die Linsenküche sein
kann. In Deutschland isst man Linsen meist mit Pökel- Rauchfleisch
oder mit Speck und Würsten. In Norddeutschland mit viel Suppengrün,
evtl. einer hellen Einbrenne und Kartoffeln. In Süddeutschland
reicht man gerne Spätzle oder Mehlspeisen dazu.
- In Frankreich gehören Speck, Zwiebeln, Petersilie und ein
Schuss Rotwein zum Linsengericht.
- In Italien werden sie mit Olivenöl, Zwiebeln, Knoblauch
und Salbei zubereitet.
- In Spanien kommen rohe Zwiebeln in die Linsensuppe.
- In Indien werden Linsen mit Reis gemischt und mit Curry
gewürzt.
- Im Orient kommen Linsen sogar schon zum Frühstück auf
den Tisch. Kalt und mit Olivenöl, Zitronensaft und Knoblauch
angemacht.
Inhaltsstoffe - Linsen pro 100 Gramm:
- Kohlenhydrate 56 g
- Ballaststoffe 8 g
- Proteine 24,2 g
Brokkoli
Erbsen
Fenchel
Frühlingslauch
Kartoffel
Kohlrabi
Mangold
Porree / Lauch
Radieschen / Rettich
Rhabarber
Salatgurke
Sellerie
Spargel
Spinat
Spitzkohl
Staudensellerie
Zuckerschoten
Auberginen
Artischocken
Blumenkohl
Bohnen
Chinakohl
Gemüsezwiebeln
Paprika
Paksoi
Rote Bete
Rotkohl
Rosenkohl
Schwarzwurzeln
Schmorgurken
Tomaten
Weißkohl
Zucchini
Zuckermais
Grünkohl, Kürbis, Oliven,
Rote Bete, Rotkohl,
Sauerkraut, Schwarzwurzeln,
Weißkohl, Wirsing
Ganzjährig:
Bambussprossen, Lauch, Linsen,
Knoblauch, Meerrettich,
Möhren, Sellerie,
Zwiebel, Kichererbsen
Ethylen
wird von einer Reihe von Früchten während des Reifeprozesses abgegeben
und stimuliert den Reifevorgang.