Kartoffelfeld

Gemüse - Kartoffel

Anfangs galt die aus den Hochtälern der südamerikanischen Anden stammende Kartoffel in Europa als botanische Kuriosität, weshalb das Nachtschattengewächs (bot. Solanum tuberosum) in botanischen Gärten angepflanzt wurde.
Wie die Deutschen schließlich zum Verzehr der Knolle kamen, darüber gibt es verschiedene Anekdoten. Eine davon besagt, dass Preußenkönig Friedrich II. ("der Große") 1763 den Anbau anordnete, um regelmäßige Hungersnöte zu beseitigen, zu einer List griff: Um das Misstrauen der Bauern gegen die unbekannte Knolle zu zerstreuen, ließ er seine Kartoffelfelder zum Schein streng bewachen. Die Bauern wunderten sich und gruben heimlich Knollen aus, um sie dann selbst anzubauen".
Kartoffel auf dem Feld
Im 20. Jahrhundert erfuhr man durch chemische Analysen den genauen Nährwert, der zeigte: Kartoffeln machen nicht dick. 100 Gramm enthalten nur 75 kcal und etwa 17 bis 21 g Kohlenhydrate - gekochter Reis hat etwa 120 kcal, Nudeln enthalten sogar 150 Kilokalorien.
Kartoffeln sind also ausgesprochen gesund. Sie enthalten viel Vitamin C und auch B-Vitamine, außerdem die Mineralstoffe Kalium, Phosphor, Calcium, Natrium, Eisen, Magnesium, Zink, Mangan, Kupfer und Selen.
Frühe Kartoffeln
Mittelfrühe Kartoffeln
Spätkartoffeln
Resistente Stärke
Zubereitung
Süßkartoffel

Kartoffeln - Speisekartoffeln

Neue Kartoffeln
Die Qualität sowie die Gebrauchsfähigkeit einer Speisekartoffel wird maßgeblich durch die Sorte bestimmt. 1875 zählte man alleine in Thüringen etwa 6.000 Sorten. Seitdem wurde die Sortenzahl stetig geringer.
Die deutsche Sortenliste umfasst nur noch um die 100 Sorten, von denen aber allenfalls ein Dutzend eine überregionale Bedeutung hat. Im EU- Sortenkatalog sind etwas über 400 Sorten aufgeführt. Die Sortennamen müssen beim Verkauf immer angegeben werden.
Violette Kartoffeln

Die Kartoffel hat von den Europäern sehr wertschätzende Namen bekommen. Die Franzosen nennen sie pommes de terre (Äpfel der Erde), die Italiener Trüffelchen (tartufoli). Von letzterem leitet sich übrigens auch sie Bezeichnung "Kartoffel" ab.
Junge Kartoffeln, die zuerst auf dem Markt sind, kommen oft aus Süditalien.

Resistente Stärke
Durch das Abkühlen (24h) gekochter stärkehaltiger Nahrungsmittel wie Kartoffeln, Reis und Nudeln entsteht Resistente Stärke in Lebensmitteln. Die Stärke verändert ihre chemische Struktur, sie wird für den Dünndarm nahezu unverdaulich und hat somit einen positiven Einfluss auf die Darmflora im weiteren Verlauf.
Haben aufgewärmte Kartoffeln dadurch weniger Kohlenhydrate?
Der Kaloriengehalt resistenter Stärke ist im Vergleich zu "normaler" Stärke etwa halb so hoch.
Kartoffelknödel

Frühkartoffeln
Deutsche Frühkartoffeln sind von Juni bis Mitte August auf dem Markt. Ausländische bekommt man früher. Frühkartoffeln haben eine dünne Schale und können deshalb mit der Schale gegessen werde. Sie haben einen hohen Wasser- und geringen Stärkeanteil. Deshalb können nicht allzu lange gelagert werden.
Für Kartoffelklöße ist sie weniger geeignet.

Mittelfrühe Kartoffeln
Von Anfang bis Mitte September. Die Schale ist kräftiger, der Stärkegehalt höher. Lagerzeit: bis zu 8 Wochen.
Kartoffelsalat

Spätkartoffeln
Von Anfang Oktober. Sie sind voll ausgereift und haben den höchsten Stärkegehalt. In geeigneten Lagerräumen (kühl, luftig, trocken, nicht mehr als 4 Grad Celsius) halten sie bis zum nächsten Frühjahr.
Speisekartoffel zubereiten

Zubereitung
- Pellkartoffeln bevorzugen, denn sie verlieren beim kochen weniger Vitamine.
- Dem Kochwasser kann neben Salz etwas Kümmel oder Fenchelsamen beifügt werden.
- Pellkartoffeln kurz kalt abschrecken, dann lassen sie sich besser pellen.
- Kartoffelscheiben aus frischen Pellkartoffeln für Kartoffelsalat noch warm mit Marinade übergießen.
- Für Salzkartoffeln die Knollen erst kurz vor dem Kochen schälen und zerkleinern, nicht zu lange in Wasser stehen lassen.
- In Salzwasser bei geschlossenem Topf kochen.
- Grüne Stellen immer gut abschälen.

Inhaltsstoffe - Speisekartoffel pro 100 Gramm:
- Kohlenhydrate 17 g
- Ballaststoffe 2,2 g
- Proteine 2 g

Die Süßkartoffel - Nahrhaft und lecker
Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) ist eine vielseitige und nährstoffreiche Knolle, die ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammt und durch ihren süßen Geschmack und ihre Vielseitigkeit weltweit an Beliebtheit gewonnen hat.
Die Süßkartoffel gehört im Unterschied zur normalen Kartoffen zur Familie der Windengewächse (Convolvulaceae) und ist nicht mit der gewöhnlichen Kartoffel (Solanum tuberosum) verwandt, die zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) gehört. Die Pflanze wächst in tropischen und subtropischen Regionen und entwickelt unterirdische Knollen, die in verschiedenen Farben wie orange, violett, gelb und weiß variieren.
Süßkartoffel
Gesundheitliche Vorzüge
Süßkartoffeln sind besonders reich an Vitamin A (in Form von Beta-Carotin), Vitamin C, Vitamin B6 und Mangan. Diese Nährstoffe spielen eine wichtige Rolle für die Sehkraft, das Immunsystem und die Gesundheit der Haut.
Hoher Ballaststoffgehalt
Eine durchschnittliche Süßkartoffel enthält etwa 4 Gramm Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und Verstopfung vorbeugen.
Antioxidative Eigenschaften
Der hohe Gehalt an Beta-Carotin und Vitamin C verleiht der Süßkartoffel starke antioxidative Eigenschaften, die helfen, freie Radikale im Körper zu bekämpfen und das Risiko chronischer Krankheiten zu senken.

Verwendung der Blätter
Nicht nur die Knolle, sondern auch die Blätter der Süßkartoffel sind essbar. Auch die Blätter der Süßkartoffel sind reich an Antioxidantien. Sie sind reich an Vitamin A, Vitamin C, Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B6 und Folsäure sowie an Mineralstoffen wie Kalzium, Eisen und Magnesium.
Zubereitung der Blätter
Die Blätter der Süßkartoffel können ähnlich wie Spinat oder anderes grünes Blattgemüse zubereitet werden oder einfach geschnitten zu Süßkartoffelgerichten gegeben werden.

Inhaltsstoffe - Süßkartoffel pro 100 Gramm:
- Kohlenhydrate 20 g
- Ballaststoffe 3 g
- Proteine 1,6 g

Wintergemüse
Gemüse / Herbst und Winter
(Oktober bis März - Saison)

Grünkohl, Kürbis, Oliven, Rote Bete, Rotkohl, Sauerkraut, Schwarzwurzeln, Weißkohl, Wirsing
Ganzjährig:
Bambussprossen, Lauch, Linsen, Knoblauch, Meerrettich, Möhren, Sellerie, Zwiebel, Kichererbsen

Ethylen wird von einer Reihe von Früchten während des Reifeprozesses abgegeben und stimuliert den Reifevorgang.