Es ist schon erstaunlich, wie aus
dem im frischen Zustand so milden, nicht gerade geschmacksintensiven
Grundstoff Milch, so viele verschiedenartige Käse gewonnen werden
können. Gewürze spielen bei der Käsebereitung nur eine sehr
untergeordnete Rolle und Salz dient bei Verwendung vor allem als
Konservierungsstoff.
Wie entstehen also die vielfältigen Geschmacksnuancen? Vor allem
durch die Art der "Dicklegung" der Milch, durch Milchsäurebakterien,
Hefen und verschiedenen Schimmelpilzen, die die Eiweißstoffe
der Milch bei der Reifung verändern.
Früher, als die Käsebereitung nur auf der Erfahrung und dem
Fingerspitzengefühl der Hirten oder Frauen beruhte, war man auf
Mikroorganismen angewiesen, die sich durch Zufall in der Milch
oder in der Umgebung befanden. Heute werden Säure und Fermentation
mit gezüchteten 'Kulturen' gesteuert.
Dieses Verfahren sorgt im Gegensatz zum "handgemachten" Käse
für stets weitgehend gleichbleibenden Geschmack und Qualität.
Was
bedeutet "Fett i.Tr."?
Einteilung
der Käsesorten
Einteilung nach Herkunft
Käse
servieren
Käseherstellung
- Damals und heute
Käse besteht aus den festen Bestandteilen
der Milch, die durch Säuerung oder Lab dickgelegt
werden. Bei den meisten Käsesorten wird die dafür verwendete
Milch gereinigt und pasteurisiert bevor sie verarbeitet wird.
Wird die Milch nicht pasteurisiert, handelt es sich um Rohmilchkäse.
Entsprechend dem Fettgehalt, wird die Milch mit Magermilch vermischt
und dadurch entfettet oder
mit Rahm gemischt und aufgefettet.
Dieses Milch-Gemisch wird entweder mit Sauermilchbakterien oder
durch Zugabe von Lab zum Gerinnen gebracht, also dickgelegt.
Je nach Methode bzw. Käseart dauert das Dicklegen zwischen
drei Minuten und fünf Stunden.
Dabei trennt sich die Molke vom geronnenen Eiweiß der Milch,
der Gallerte. Diese wird, um sie besser zu trennen, mit einer
Käseharfe in Stücke geschnitten, wodurch der sogenannte Bruch
(Bild) entsteht.
Hierbei gilt, je gleichmäßiger der Schnitt desto besser wird
der Käse. Und je feiner die Stücke desto fester wird der Käse.
Molke und Käsebruch werden entweder durch Ablaufen und Pressen
(Hartkäse) oder durch behutsames Erhitzen, Rühren oder Kneten
voneinander getrennt. Bei diesem Vorgang wird gleichzeitig die
Käsemasse in Form gebracht.
Die Formenvielfalt reicht von quadratisch, rechteckig, walzenförmig,
pyramidenförmig, wagenradförmig, kugelig bis kegelförmig
- in jeweils unterschiedlichen Größen. Alle Käsesorten außer
Frischkäse werden nach dem Formen in Salzlake gebadet, was
sehr wichtig für die Reifung ist, da dadurch schädliche Bakterien
ferngehalten werden. Zudem wird die Bildung der Rinde und die
Festigkeit des Laibs gefördert. Mitunter ist die Salzlake auch
für den typischen Geschmack verantwortlich.
Nach dem Salzbad lässt man den Käse abtropfen und bringt ihn
in temperierte Gärlager. Dort wird der Käse in regelmäßigen
Abständen gewendet, gebürstet und abgerieben. Bei Käsesorten
mit längeren Lagerzeiten werden die Laibe noch mehrmals mir
einer Salzlösung abgerieben, wodurch der Käse eine harte,
trockene Rinde bekommt.
Rotschmiere-Käse werden "geschmiert", was bedeutet, dass sie
mit einer Flüssigkeit besprüht oder bestrichen werden, die
entweder mit Weißschimmel-, Rot- oder Gelbschmierebakterien
angereichert ist.
Einige Käsesorten werden nach dem Reifen zum Schutz der Rinde
mit Öl eingerieben oder in Paraffin
(Wachs) getaucht. Bei anderen Schnitt- und Hartkäsesorten werden
Rindenfreie Käselaibe produziert. Hierbei werden die Laibe
sehr trocken gelagert und anschließend in einem noch unreifen
Stadium in Folie vakuumiert, der Käse reift schließlich weiter
ohne die typische Rinde zu bilden.