Hafer gedeiht am besten in kühlen, feuchten Regionen, passt
sich aber auch ohne Probleme anderen klimatischen Bedingungen
an. Die Rispen der einjährigen Pflanze bestehen aus mehreren
Ähren, die sich bei der Reifung gelb färben.
Weit über hundert Hafersorten werden in Winter- und Sommerhafer
unterschieden. Die in Europa und Nordamerika am häufigsten
angebaute Kulturform ist der Saathafer.
Nach der Farbe der Spelzen unterscheidet man Weißhafer (für
die Nahrungsmittelherstellung), Gelb-, Schwarz- und Braunhafer.
Nach der Ernte werden die Haferkörner gewaschen, getrocknet
und geröstet. Durch das Rösten erhalten sie nicht nur ihren
typischen Geschmack, sondern sind dadurch auch länger haltbar
und lassen sich leichter von der unverdaulichen äußeren Spelze
trennen. Nach dem Rösten werden die Körner sortiert.
Im Gegensatz zum Weizen wird Hafer nicht raffiniert, sondern
mit Kleie und Keim zu Vollkornhaferflocken, Haferflocken, Hafergrütze,
Haferschrot, Schmelzflocken, Haferkleie und Hafermehl verarbeitet.

Bei der Herstellung von Hafergrütze und Haferschrot werden
die entspelzten, gerösteten Haferkörner grob oder fein zerkleinert.
Für Vollkornhaferflocken werden die entspelzten Körner gedämpft
und mit Hilfe von Rollen zu flachen Flocken verarbeitet. Schmelzflocken
sind vorgekochte und getrocknete Haferkörner, die mit Rollen
sehr fein gepresst werden.

Im Gegensatz zu anderen Getreidearten werden dem Haferkorn nach
dem Entspelzen Keim und Kleie nicht entzogen, sodass Haferprodukte
besonders nährstoffreich sind.
Hafer ist mit etwa 7% Öl im entspelzten Korn das fettreichste
Getreide und gilt infolge seines relativ hohen Gehalts an
Eiweiß
(12-15 %),
Lecithin, ungesättigten
Fettsäuren, Mineralstoffen und
Vitaminen
der B-Gruppe als eines der nährstoffreichsten Getreide.
Hafermehl
Hafermehl ist eine vielseitig verwendbare Zutat in der Küche
und mit einem Mixer leicht selbst aus Haferflocken herzustellen.
Hafermehl ist von Natur aus glutenfrei und daher eine gute Alternative
für Menschen mit Zöliakie oder
Glutenunverträglichkeit.
Es besteht jedoch die Möglichkeit einer Kreuzkontamination
während des Anbaus oder der Verarbeitung, weshalb es bei einer
entsprechenden Unverträglichkeit wichtig ist, auf zertifiziertes
glutenfreies Hafermehl zurückzugreifen, wenn man sich komplett
glutenfrei ernähren muss.
Hafermehl enthält wenig (Klebereiweiß) und eignet sich deshalb
nicht so gut zum Backen wie Weizenmehl. Normalen Backrezepten
(im partiellen Austausch) zugesetzt, verleiht Hafermehl den
Backwaren wie Brot, Keksen und Muffins eine lockere Konsistenz,
und einen leicht nussigen Geschmack. Es kann auch dazu beitragen,
dass das Endprodukt saftiger und zarter wird, da die im Hafermehl
enthaltenen Ballaststoffe Feuchtigkeit binden können.
Panade aus Hafermehl
Hafermehl eignet sich auch sehr gut zum
panieren
und kommt der klassischen Panade mit Semmelbröseln sehr
nahe.
Bei der Verwendung von Hafermehl in Rezepten kann es notwendig
sein, die Flüssigkeitsmenge anzupassen.
Es bietet sich an, Rezepte zu verwenden, die speziell für die
Verwendung von Hafermehl entwickelt wurden, um die besten Ergebnisse
zu erzielen.
Hafer
und Haferkur - Buch
Das Buch verknüpft das Thema Hafer und Haferkur, mit den allgemeinen
gesundheitlichen Vorteilen von Ballaststoffen und beschreibt
detailliert ihre Funktionen im Körper, insbesondere bei der
Verdauung.
Welches Fett
ist in Haferflocken enthalten?
- Fett Insgesamt ca. 7,0 g pro 100 g
- Davon gesättigte Fettsäuren ca. 1,2 g
- Davon ungesättigte Fettsäuren ca. 5,3 g
Verhältnis
- Ölsäure (Omega 9, einfach ungesättigt) ca. 2,7
g
- Linolsäure (Omega 6, zweifach ungesättigt) ca. 2,4 g
- Alpha-Linolensäure (Omega-3) ca. 0,07 g
In Haferflocken ist ein natürliches Antioxidationsmittel enthalten,
wodurch sie relativ lange haltbar sind.
Inhaltsstoffe - Hafer pro 100 Gramm:
- Kohlenhydrate: 58,7 g
- Ballaststoffe: 10 g (davon 4,5 g Beta-Glucane)
- Proteine: 12-15 g
- Fett: 7 g