Spargel mit Sauce Hollandaise

Grundsaucen - Sauce Hollandaise, Bearnaise, Bechamel und Veloute

Die kulinarische Welt ist reich an Vielfalt und Aromen, und so sind es oft die kleinen, aber entscheidenden Details, die den Unterschied zwischen einem guten und einem herausragenden Gericht ausmachen.
Eine zentrale Rolle spielen dabei Saucen, die den Speisen nicht nur Geschmack, sondern auch Raffinesse verleihen. Unter den Grundsaucen und deren Abwandlungen sticht eine Gruppe von Klassikern hervor:
Sauce Hollandaise

Sauce Bearnaise
Sauce Bechamel
Veloute

Grundsaucen aus der französischen Küche

Sauce Hollandaise Sauce Hollandaise

5 Eigelbe
4 EL Weißwein
250 ml flüssige Butter
Etwas Wasser
Pfeffer, Salz
Etwa 1 EL Zitronensaft

Die Butter bei sanfter Hitze zerlassen, ohne sie zu bräunen. Den evtl. entstehenden Schaum aus Molke-Eiweiß abschöpfen. Die Molke ruhig mitverwenden, denn dadurch bekommt die Hollandaise einen kräftigeren Buttergeschmack.

Weißwein, Eigelbe, Zitronensaft, Salz und Pfeffer über einem heißen Wasserbad zu einer dickschaumigen Creme schlagen. Anschließend an einer warmen Stelle, die temperierte Butter (etwa 50 °C) langsam und gleichmäßig (mit dem Schneebesen) unterrühren. Eimasse und Butter sollten ungefähr gleiche Temperatur haben, damit die Sauce stabil wird und nicht gerinnt.
Wird die Sauce dabei zu dick, noch einige Spritzer Weißwein zugeben. Noch mal abschmecken und bei etwa gleicher Temperatur warm halten.

Tipp: Falls die Sauce mal gerinnt, einfach noch mal etwas Eimasse aufschlagen und das Ganze diesmal langsamer unterrühren.
Sauce Hollandaise eignet sich auch gut zum gratinieren.
Auster au four
Ursprünglich wird zur Herstellung von Sc. Hollandaise eine Reduktion verwendet (wie bei Sauce Bearnaise, aber mit Lorbeer anstelle von Estragon). Oft wird geklärte Butter zur Herstellung verwendet.

Ableitungen auf der Basis von Sauce Hollandaise
- Sauce Mousselin: Vor dem Servieren geschlagene Sahne unterheben
- Sauce Maltaise: Saft von Blutorangen (anstelle von Wasser), abgeriebene Orangenschale
- Sauce Noisette: Mit Nussbutter (gebräunte Butter -> Beurre Noisette) herstellen
- Krebssauce: Einen Teil der Butter durch Krebsbutter ersetzen

Sauce Bearnaise Sauce Bearnaise

Sauce Bearnaise ist wie die Sauce Hollandaise, eine Buttersauce mit Eiern.
Wichtigster Bestandteil ist ein Extrakt (Reduktion), dass aus Wein, Essig, Schalotten, Pfefferkörnern und Estragon gekocht wird.
Mit dieser Reduktion wird die Eimasse aufgeschlagen, sie gibt der Sauce Bearnaise ihren unverwechselbaren Geschmack.

Sauce Bearnaise Rezept

5 Eigelbe
250 ml flüssige Butter
Etwas Wasser
Reduktion:
5 Schalotten
1 EL gehackter Estragon; frisch (halbe Menge getrocknet)
20 weiße Pfefferkörner
6 EL Estragonessig
1/8 1 Weißwein (trocken)

Die Schalotten schälen und würfeln, zusammen mit einem Esslöffel gehacktem Estragon, Pfefferkörnern, Essig und Weißwein zum Kochen bringen und im offenen Topf langsam auskochen. So lange köcheln lassen, bis die Flüssigkeit auf etwa vier Esslöffel reduziert ist. Durch ein feines Sieb passieren.
Inzwischen die Butter in einem zweiten Topf schmelzen lassen evtl. abschäumen.
Weißwein, Eigelbe, erkaltete Reduktion, Salz und Pfeffer über einem heißen Wasserbad zu einer dickschaumigen Creme schlagen. Anschließend an einer warmen Stelle, die temperierte Butter (etwa 50 C°) langsam und gleichmäßig (mit dem Schneebesen) unterrühren.
Die Eimasse und die Butter sollten ungefähr gleiche Temperatur haben das die Sauce stabil wird und nicht gerinnt. Wird die Sauce dabei zu dick, noch einige Spritzer Weißwein zugeben. Abschmecken und etwas frischen oder getrockneten gehackten Estragon einrühren. Bei gleicher Temperatur warm halten.
Sauce Bearnaise
Sauce Bearnaise zu Steaks, Roastbeef, Fisch, Eiergerichten oder Gemüsegerichten servieren.

Bechamel-Sauce

1200 ml Milch
80 g Zwiebeln; fein gehackt
80 g Butter
80 g Mehl
Salz, Pfeffer, halbes Lorbeerblatt, Muskatnuss, evtl. 100g fein geschnittene Selleriewürfel

Zwiebel (und Sellerie) in der Butter andünsten. Darf keine Farbe annehmen. Mehl zugebend und klumpenfrei verrühren.
Die Milch kochend heiß zur erkalteten Mehlschwitze geben und unter ständigem Rühren erneut zum Kochen bringen. Gewürze zugeben und etwa 10 Minuten köcheln lassen. Gelegentlich umrühren. Durch ein feines Sieb passieren.

Ableitungen auf der Basis von Sauce Bechamel
- Sauce Homard: Hummerextrakt (Krebsbutter), Sahne
- Sauce Mornay: Käsesauce (zum Überbacken), Käse, Sahne, Eigelb
- Meerretichsauce: Meerrettich, Sahne
- Kräutersauce: Kräuter, Zitronensaft, Sahne
- Senfsauce: (Dijon-) Senf, evtl. etwas Zitronensaft, Sahne
Grundsauce weiß

Veloute vom Kalb

1 l Kalbsfond
200 ml Sahne
100 g Zwiebeln; fein gehackt
60 g Butter
60 g Mehl
Salz, Pfeffer, halbes Lorbeerblatt, Muskatnuss, evtl. 100 g fein geschnittene Selleriewürfel

Zwiebel (und Sellerie) in der Butter andünsten. Darf keine Farbe annehmen. Mehl zugeben und klumpenfrei verrühren. Die Fond kochend heiß zur erkalteten Mehlschwitze geben und unter ständigem Rühren erneut zum kochen bringen.
Sahne zugeben, würzen und etwa 20 min. köcheln lassen. Lorbeerblatt entnehmen und mit dem Mixstab pürieren. Durch ein feines Sieb passieren.

Weiße Grundsaucen auf Veloute-Basis
- Veloute de veau: Weiße Grundsauce vom Kalb
- Veloute de volaille: Geflügelgrundsauce (Geflügelfond)
- Veloute de poisson: Fischgrundsauce (Fischfond)

Küchenlexikon
Küchenlexikon
Französisch / Deutsch

Die ganze Vielfalt der französischen (Küchen-) Fachbegriffe wird auch in der deutschen Profiküche nicht konsequent genutzt. Dennoch findet man, neben den gängigen Bezeichnungen, seltene Verwendungen auf Speisekarten und in französisch orientierten Kochbüchern wieder.