Es gibt verschiedene Definitionen der Diät, mit jeweils leicht
unterschiedlichen Zielvorgaben für die Kernelemente und Portionen.
Das liegt daran, dass sich die Diät auf allgemeine Essgewohnheiten
und nicht auf strenge Formeln oder Berechnungen konzentriert.
Außerdem basiert sie auf den Ernährungsgewohnheiten in den
verschiedenen Mittelmeerländern, die alle ihre eigenen Nuancen
haben.
Da es keine einheitliche Definition gibt, ist die Mittelmeerdiät
relativ flexibel und kann daher gut an die eigenen Bedürfnisse
angepasst werden.
Pizza und Nudelgerichte stehen nicht im Mittelpunkt der Ernährung,
sind aber in Maßen akzeptabel, vor allem dann, wenn der generelle
Verzehr von reinen Kohlenhydraten wie Zucker und Süßigkeiten
(stark) reduziert wird.
Bevorzugte Lebensmittel
- Gemüse: Tomaten, Brokkoli,
Grünkohl, Spinat, Zwiebeln, Blumenkohl, Karotten, Rosenkohl,
Gurken, Kartoffeln, Süßkartoffeln, u.a.
- Obst: Äpfel, Bananen, Orangen,
Birnen, Erdbeeren, Trauben, Datteln, Feigen, Melonen, Pfirsiche
u.a.
-
Nüsse und Samen: Mandeln,
Walnüsse, Macadamia-Nüsse, Haselnüsse, Cashew, Sonnenblumenkerne,
Kürbiskerne, Nussbutter (in Maßen)
- Hülsenfrüchte: Bohnen, Erbsen,
Linsen, Hülsenfrüchte, Erdnüsse, Kichererbsen u.a.
- Vollkorngetreide: Hafer, brauner
Reis, Roggen, Gerste, Buchweizen, Vollkornbrot, Vollkornnudeln
bevorzugt
- Fisch und Meeresfrüchte:
Lachs, Sardinen, Forelle, Thunfisch, Makrele, Garnelen, Austern,
Venusmuscheln, Krabben, Muscheln u.a.
- Geflügel: Huhn, Ente, Truthahn
- Eier
- Molkereiprodukte: Joghurt,
Käse und Milch (in Maßen)
- Kräuter und Gewürze: Knoblauch,
Basilikum, Minze, Rosmarin, Salbei, Muskatnuss, Zimt, Pfeffer
Gesunde
- Fette: Natives Olivenöl extra,
Oliven, Avocado
Folgende Lebensmittel werden bei einer mediterranen Ernährung
eingeschränkt
- Zucker: Zucker findet sich
in vielen verarbeiteten Lebensmitteln, besonders in Limonaden,
Süßigkeiten, Eiscreme, Sirup und Backwaren u.ä.
- Raffinierte Kohlenhydrate:
Weißbrot, Nudeln, Tortillas, Chips, Cracker u.ä.
- Transfette: Margarine, frittierte
Lebensmitteln und anderen verarbeiteten Lebensmitteln
- Verarbeitetes Fleisch: Würste,
Hot Dogs, Wurstwaren, Dörrfleisch u.ä.
- Stark verarbeitete Lebensmittel:
Fast Food, Fertiggerichte, Müsliriegel u.a.
Was ist mit Lebensmitteln aus nicht-mediterranen
Bereichen?
Die Mittelmeerdiät beschreibt die Ernährungsgewohnheiten einer
bestimmten Region. Sie könnte in weitere Unterbereiche mit
verschiedenen Schwerpunkten aufgeteilt werden, ohne das Grundprinzip
zu verlassen. Die Ernährungsform schreibt nicht vor, dass Lebensmittel
und Rezepte aus anderen kulturellen Traditionen grundsätzlich
zu meiden sind. Idealerweise werden diese Speisen aber unter
den genannten Gesichtspunkten zubereitet.
Vorteile der mediterranen Ernährung
- Gesättigte Fette und Transfette sind bei der mediterranen
Ernährung generell reduziert. Der Verzehr von zu viel gesättigten
Fetten kann das LDL-Cholesterin (das schlechte Cholesterin)
erhöhen. Ein hoher LDL-Cholesterinspiegel erhöht das Risiko
von Plaque-Ablagerungen in den Arterien (Atherosklerose). Transfette
haben keinen gesundheitlichen Nutzen. Zudem können diese "ungesunden
Fette" Entzündungen verursachen. Eine sehr fettreiche Ernährung
mit den sog. "schlechten Fetten" wie Transfette u. a. kann das
Risiko für Dickdarmkrebs erhöhen. Es werden vermehrt Gallensäuren
gebildet, die wiederum die Darmzellen schädigen können.
- Die Ernährungsform liefert ausreichend gesunde ungesättigte
Fette, einschließlich Omega-3-Fettsäuren. Ungesättigte Fette
fördern einen gesunden Cholesterinspiegel, unterstützen die
Gesundheit des Gehirns und wirken gegen (chronische) Entzündungen.
Eine Ernährung, die reich an ungesättigten Fettsäuren und
arm an gesättigten Fettsäuren ist, fördert außerdem einen
gesunden Blutzuckerspiegel.
- Die mediterrane Ernährung Begrenzt raffinierte Kohlenhydrate,
einschließlich Zucker. Raffinierte Kohlenhydrate liefern überschüssige
Kalorien ohne großen Nährwert. Solche Lebensmittel enthalten
oft wenig oder gar keine Ballaststoffe.
- Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen und
Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen werden bevorzugt.
Das Konzept der Mittelmeerdiät entstand in den 1950er Jahren.
Damals begann der amerikanische Forscher Ancel Keys mit der
sog. Sieben-Länder-Studie, die sich über Jahrzehnte erstreckte
und die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
erforschte. Hierzu untersuchten Keys und sein Team in den 1950er
und 1960er Jahren die Ernährungsgewohnheiten in Griechenland,
Italien und weiteren Ländern.
Sie fanden damals schon heraus, dass diese Ernährungsgewohnheiten
- im Vergleich zu den allgemeinen Ernährungsweisen in den USA
und Nordeuropa - u. a. mit niedrigeren Raten koronarer Herzkrankheiten
einhergehen, was heute auch auf andere Krankheiten ausgeweitet
wird, die vor allem mit (chronischen) Entzündungsprozessen
in Verbindung stehen.
ORAC-Wert
Einige der gesundheitlichen Vorteile sind wahrscheinlich auf
den hohen Gehalt an Antioxidantien in den typisch mediterranen
Lebensmitteln zurückzuführen. Antioxidantien helfen, die durch
freie Radikale verursachten oxidativen Schäden zu reduzieren,
was zur Vorbeugung chronischer Krankheiten beitragen kann. Der
ORAC-Wert (Oxygen Radical Absorbance Capacity) ist eine Methode
zur Messung der antioxidativen Kapazität von Lebensmitteln.
Lebensmittel mit einem hohen
ORAC-Wert
sind besonders reich an Antioxidantien.
Ausreichende
Sonneneinstrahlung und
damit Vitamin D ist auch in südlicheren Ländern ein wichtiger
Faktor für einen guten Gesundheitszustand. Denn Vitamin D hat
nicht nur entzündungshemmende Eigenschaften. Es wird natürlicherweise
unter Einfluss von Sonnenlicht in der Haut gebildet.
Verwandte Themen
-
Vollwertkost
-
Glutenfrei
-
Trennkost
-
Low Carb
-
GLYX
-
Rohkost
-
Ernährungsumstellung
-
Fructoseunverträglichkeit
-
Vegane Ernährung
-
Vegetarische Ernährung