Es gibt viele Hinweise darauf, dass die
Qualität und nicht die Quantität der Kohlenhydrate in der
Ernährung für die Gesundheit wichtig ist und dass ballaststoffreiche,
langsam verdauliche kohlenhydratreiche Lebensmittel gesund
sind, während stark raffinierte und zuckerhaltige Lebensmittel
weniger gesund sind.
Einige Gemüsesorten und Getreide, wie
Kartoffeln,
Mais und
Reis
enthalten viel Stärke. Die Stärke in diesen Lebensmitteln
hat frisch gekocht und direkt verzehrt eine andere Auswirkung
auf die Verdauung, als wenn das Lebensmittel erst am nächsten
Tag gegessen wird.
Siehe:
Resistente Stärke
Makronährstoff-Verhältnisse
Amerikanische Institutionen, wie die
National
Lipid Association und die
Lifestyle
Task Force definieren kohlenhydratarme Diäten als
solche, die weniger als 25 % der Kalorien aus Kohlenhydraten
enthalten, und sehr kohlenhydratarme Diäten als solche, die
weniger als 10 % Kohlenhydrate enthalten.
Kohlenhydratarme Diäten
1972 veröffentlichte Dr. Robert Atkins die
Dr.
Atkins' Diet Revolution, in der er die kohlenhydratarme
Diät befürwortete, die er in den 1960er Jahren erfolgreich
bei der Behandlung von Menschen eingesetzt hatte.
Im Jahr 1992 veröffentlichte Atkins eine aktualisierte Fassung
seines Buches von 1972,
Dr. Atkins'
New Diet Revolution, und auch andere Ärzte begannen,
Bücher zu veröffentlichen, die auf denselben Prinzipien
basierten.
In den 1990er bis in die 2000er Jahren wurden kohlenhydratarme
Diäten zu den beliebtesten Diäten in den USA.
Glykämischer Index
Das
Konzept des glykämischen
Index wurde 1981 von David Jenkins entwickelt, um die
Unterschiede in der Verdauungsgeschwindigkeit verschiedener
Kohlenhydratarten zu berücksichtigen.
Dieses Konzept klassifiziert Lebensmittel im Bezug auf Blutzuckerspiegelschwankungen,
wobei schnell verdauliche einfache Kohlenhydrate einen stärkeren
Anstieg des Blutzuckerspiegels und langsamer verdauliche komplexe
Kohlenhydrate, wie z. B.
Vollkornprodukte,
einen langsameren Anstieg bewirken.
Jenkins' Forschungen bildeten u.a. die wissenschaftliche Grundlage
für spätere kohlenhydratarme Diäten. Es gibt Hinweise darauf,
dass eine kohlenhydratarme Ernährung helfen kann, schneller
Gewicht zu verlieren als eine fettarme Ernährung und das
sie helfen kann, den Gewichtsverlust (besser) zu halten.
Studien und Wissenschaft
In einer prospektiven 20-Jahres-Studie mit 82 802 Frauen wurde
der Zusammenhang zwischen kohlenhydratarmer Ernährung und
Herzerkrankungen untersucht; eine weitere Studie befasste
sich mit kohlenhydratarmer Ernährung und dem Diabetesrisiko.
Frauen, die eine kohlenhydratarme Ernährung mit einem hohen
Anteil an pflanzlichen Fett- oder Eiweißquellen zu sich nahmen,
hatten ein um 30 Prozent geringeres Risiko für Herzkrankheiten
und ein etwa 20 Prozent geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes
im Vergleich zu Frauen, die sich kohlenhydratreich und fettarm
ernährten.
Bei Frauen, die eine kohlenhydratarme Ernährung mit einem
hohen Anteil an tierischen Fetten oder Proteinen zu sich nahmen,
zeigten sich jedoch keine derartigen Vorteile.

Weitere Belege für die Vorteile einer kohlenhydratarmen Ernährung
für das Herz stammen aus einer randomisierten Studie, die
als Optimal Macronutrient Intake Trial for Heart Health (OmniHeart)
bekannt ist.
Eine gesunde Ernährung, bei der ein Teil der Kohlenhydrate
durch Eiweiß oder Fett ersetzt wurde, senkte den Blutdruck
und das "schlechte" LDL-Cholesterin besser als eine in sich
gesunde, kohlenhydratreiche Ernährung.
Zur Studie: Low-Carbohydrate
Diets
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