Lebensmittelpyramide

Ernährung - Lebensmittelpyramiden

Die Ernährungspyramide, auch Lebensmittelpyramide genannt, ist ein visuelles Hilfsmittel zur Veranschaulichung der Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung. Sie zeigt, in welcher Zusammenstellung verschiedene Lebensmittelgruppen für eine gesunde Ernährung empfohlen werden. An der Basis der Pyramide befinden sich die Lebensmittel, die in größeren Mengen verzehrt werden können, an der Spitze die Lebensmittel, die nur in geringen Mengen verzehrt werden sollten.
Aktuelle Lebensmittelpyramide
Vegetarische Lebensmittelpyramide

Vegane Lebensmittelpyramide

Lebensmittelpyramide mediterran
Gemeinsamkeiten
Vitamin B12
Fettsäuren
Kalzium

Herkunft und Entwicklung der Lebensmittelpyramide

Die Idee, Ernährungsempfehlungen in Form einer Pyramide darzustellen, geht wahrscheinlich auf die schwedische Kochbuchautorin Anna Britt Agnsäter zurück, die 1974 ein entsprechendes Modell veröffentlichte. Internationale Bekanntheit erlangte das Konzept durch die Veröffentlichung des United States Department of Agriculture (USDA) im Jahr 1992.
Seitdem haben zahlreiche Länder eigene, an kulturelle und regionale Gegebenheiten angepasste Versionen der Ernährungspyramide entwickelt. Der Aufbau und Zweck der Lebensmittelpyramide dient als Leitfaden für eine ausgewogene Ernährung. Sie ist in verschiedene Ebenen unterteilt, die unterschiedliche Lebensmittelgruppen repräsentieren.
Bei einigen Ernährungspyramiden werden Getränke, vorzugsweise Wasser und ungesüßte Tees, als unterste Ebene dargestellt.
Lebensmittelpyramide

Aktuelle Lebensmittelpyramide

Basis: Gemüse und Früchte, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen sind. Hinzu kommt eine Portion Nüsse und Samen pro Tag. Dies entspricht 25 g oder einer kleinen Handvoll.
Zweite Ebene: Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Reis und Kartoffeln. Vorzugsweise Vollkornprodukte.
Dritte Ebene: Eiweißreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier und pflanzliche Alternativen wie Hülsenfrüchte, Tofu u. a. Diese Ebene variiert entsprechend den verschiedenen Ernährungsformen, wie vegetarisch, vegan, mediterran usw.
Spitze: Fette, Öle und zuckerreiche Lebensmittel, die nur in Maßen verzehrt werden sollten.
Hauptziel der Ernährungspyramide ist es, eine ausgewogene Nährstoffzufuhr durch möglichst natürliche Lebensmittel zu gewährleisten und gleichzeitig das Risiko ernährungsbedingter Krankheiten zu minimieren.
> Lebensmittelpyramide PDF

Vegetarische Lebensmittelpyramide

Auch für Vegetarier bilden Gemüse und Obst die Basis der Ernährungspyramide, gefolgt von Kohlenhydraten.
Um eine optimale Nährstoffversorgung zu sicher zu stellen, gehören neben Milchprodukten auch pflanzliche Eiweißquellen wie Tofu oder Seitan aber auch Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Kichererbsen zu einer vollwertigen vegetarischen Ernährung. Hülsenfrüchte sind zudem reich an Ballaststoffen und liefern dem Körper neben pflanzlichem Eiweiß auch Stärke.
Lebensmittelpyramide
Hochwertige pflanzliche Öle, Nüsse und Samen liefern sog. einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die für den Körper ebenso wichtig sind und das fettlösliche Vitamin E enthalten.
> Vegetarische Ernährung
> Vegetarische Lebensmittelpyramide PDF

Vegane Lebensmittelpyramide

Die vegane Lebensmittelpyramide basiert auf einer rein pflanzlichen Ernährung und legt Wert auf eine vielseitige und ausgewogene Nährstoffzufuhr aus pflanzlichen Quellen.
An der Basis der Pyramide stehen Gemüse und Obst, die den größten Teil der Ernährung ausmachen und eine wichtige Quelle für Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe darstellen. Eine weitere zentrale Säule sind Vollkornprodukte wie Haferflocken, Quinoa, Vollkornbrot, Reis und Nudeln, die komplexe Kohlenhydrate und wertvolle Ballaststoffe liefern.
Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Erbsen und Sojaprodukte sind die wichtigsten Eiweißlieferanten und spielen eine entscheidende Rolle bei der Deckung des täglichen Eiweißbedarfs. Durch die Kombination verschiedener Eiweißlieferanten wird ein möglichst vollständiges Aminosäurenprofil erreicht. Ergänzend tragen Nüsse, Samen und hochwertige Pflanzenöle wie Lein-, Kokos- und Olivenöl zur Versorgung mit gesunden Fettsäuren und fettlöslichen Vitaminen bei.
Lebensmittelpyramide
Da einige essentielle Nährstoffe in einer veganen Ernährung schlechter verfügbar sind, berücksichtigt die vegane Lebensmittelpyramide gezielt potenziell kritische Nährstoffe. Insbesondere Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Zink, Kalzium und Jod erfordern eine bewusste Auswahl entsprechender Lebensmittel oder eine gezielte Supplementierung.
Stark verarbeitete Lebensmittel, raffinierter Zucker und ungesunde Fette sollten wie in anderen Ernährungspyramiden nur in geringen Mengen verzehrt werden. Insgesamt fördert die vegane Lebensmittelpyramide eine abwechslungsreiche, vollwertige Ernährung, die auf pflanzliche Vielfalt, nährstoffreiche Lebensmittel und eine bewusste Nährstoffaufnahme setzt.
> Vegane Lebensmittelpyramide PDF

Mediterrane Lebensmittelpyramide

Die mediterrane Lebensmittelpyramide basiert auf der traditionellen Ernährung der Mittelmeerländer und empfiehlt eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln, gesunden Fetten und einem mäßigen Verzehr von tierischen Produkten.
Die Basis der Pyramide bilden pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse. Diese liefern wichtige Vitamine, Ballaststoffe und Antioxidantien. Ein charakteristisches Merkmal der mediterranen Ernährung ist die Verwendung von Olivenöl als Hauptfettquelle, das reich an ungesättigten Fettsäuren und antioxidativen Verbindungen ist.
Lebensmittelpyramide mediterran
Milchprodukte wie Joghurt und Käse werden in moderaten Mengen verzehrt. Fisch und Meeresfrüchte sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil und werden mehrmals pro Woche gegessen, um eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren zu gewährleisten. Eier, Geflügel und Hülsenfrüchte spielen auch eine Rolle als Eiweißlieferanten. Dagegen wird rotes Fleisch und Wurst eher selten verzehrt, ebenso wie Süßigkeiten und stark verarbeitete Lebensmittel, die in der mediterranen Ernährung eine untergeordnete Rolle einnehmen.
Zahlreiche Studien zeigen, dass diese Ernährungsweise mit einem geringeren Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und chronischen Entzündungen einhergeht.
> Mediterrane Lebensmittelpyramide PDF

Gemeinsamkeiten
Ein roter Faden, der die aktuellen Lebensmittelpyramiden verbindet, ist die Grundidee einer ausgewogenen Ernährung, die auf einer sinnvollen Rangfolge der Lebensmittel basiert. Trotz unterschiedlicher Modelle und regionaler Anpassungen lassen sich einige allgemeingültige Prinzipien identifizieren:
Obst, Gemüse und Vollkornprodukte bilden in den meisten Pyramiden die größte Gruppe. Diese Lebensmittel liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Am deutlichsten sind die Unterschiede bei den Proteinquellen.
Vegane Lebensmittelpyramiden betonen Hülsenfrüchte, Nüsse und Sojaprodukte als Hauptproteinquellen. Gesunde Fette, insbesondere ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Quellen wie Olivenöl, Nüssen und Avocados, werden immer bevorzugt. Der Verzehr von gesättigten Fetten und industriellen Transfetten wird eingeschränkt.
Praktisch alle modernen Ernährungsempfehlungen raten dazu, zugesetzten Zucker, Softdrinks und hochverarbeitete Lebensmittel nur in geringen Mengen zu konsumieren.

Vitamin B12
Vitamin B12 ist vorwiegend in Lebensmitteln tierischen Ursprungs enthalten. Die ist bei einer veganen Ernährung zu beachten.

Fettsäuren
Pflanzliche Lebensmittel können Alpha-Linolensäure (ALA) liefern, die der menschliche Körper zur Synthese der langkettigen n-3-Fettsäuren EPA und DHA verwendet.
Zu den pflanzlichen oder vegetarischen Quellen für Alpha-Linolensäure gehören Soja, Walnüsse, Kürbiskerne, Rapsöl, Hanfsamen, Algen, Chiasamen, Leinsamen und Blattgemüse wie Salat, Spinat, Kohl und Portulak.
Oliven (und Olivenöl) sind eine wichtige pflanzliche Quelle für ungesättigte Fettsäuren.
Die Fähigkeit des Körpers, ALA in die langkettigen Fettsäuren EPA und DHA umzuwandeln, ist jedoch begrenzt. Aus diesem Grund wird die direkte Zufuhr einer pflanzlichen Omega-3-Quelle wie Algenöl empfohlen, um eine ausreichende Versorgung mit den essentiellen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA zu gewährleisten.
Algen sind für eine Nahrungsergänzung in Bezug auf Omega-3-Fettsäuren nur bedingt geeignet, da ihr teils hoher Jodgehalt die Menge begrenzt, die problemlos verzehrt werden kann. Dennoch können Algen einen guten Beitrag zu einer gesunden (vegetarischen/veganen) Ernährung leisten.
Bestimmte Algen wie Spirulina sind eine gute Quelle für Gamma-Linolensäure (GLA), Alpha-Linolensäure (ALA), Linolsäure (LA), Stearidonsäure (SDA), Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA) und Arachidonsäure.
Auf die Herstellung der Algen ist zu achten, da diese u.U. Schwermetalle anreichern.
Omega-3-Fettsäuren Vegan
Kalzium
Die Kalziumaufnahme von Vegetariern und Veganern kann ähnlich hoch sein wie die von Nicht-Vegetariern, sofern die Ernährung richtig ausgerichtet wird. Lakto-Ovo-Vegetarier können Kalzium aus Molkereiprodukten wie Milch, Joghurt und Käse beziehen.
Mit Kalzium angereicherte Milchersatzprodukte wie Sojamilch und Mandelmilch können ebenfalls eine beträchtliche Menge an Kalzium in die Ernährung einbringen.
Brokkoli und Grünkohl enthalten ebenfalls Kalzium, dass vom Körper gut aufgenommen wird. Die in Nüssen, Samen und Bohnen enthaltene Phytinsäure kann die Kalziumaufnahme beeinträchtigen.
Ernaehrungsumstellung
Verwandte Themen
- Vollwertkost
- Glutenfrei
- Trennkost
- Low Carb
- Rohkost
- Ernährungsumstellung
- Ketogene Ernährung
- Vegane Ernährung