Ketogene - Ernährung

Ketogene - Ernährung / Diät

Die ketogene Diät oder Ernährung ist eine fettreiche, eiweißreiche und stark kohlenhydratreduzierte Ernährungstherapie. Die Diät zwingt den Körper, Fette anstelle von Kohlenhydraten zu verbrennen.
Normalerweise werden Kohlenhydrate in der Nahrung in Glukose umgewandelt, die vom Körper für den Energiebedarf verwendet werden. Wenn jedoch nur wenige Kohlenhydrate in der Nahrung enthalten sind, wandelt die Leber Fett in Fettsäuren und Ketonkörper um, wobei letztere die Glukose als Energiequelle ersetzen. Ein erhöhter Gehalt an Ketonkörpern im Blut wird als Ketose bezeichnet.
Bei etwa der Hälfte der Kinder und Jugendlichen mit Epilepsie, die eine Form dieser Diät ausprobiert haben, ging die Zahl der Anfälle um mindestens die Hälfte zurück, und die Wirkung hält auch noch nach Absetzen der Diät an. Es gibt Hinweise darauf, dass auch Erwachsene mit Epilepsie von der Diät profitieren können und das eine weniger strenge Diät, ähnlich wirksam ist.

Die klassische therapeutische ketogene Diät wurde in den 1920er Jahren zur Behandlung der pädiatrischen Epilepsie entwickelt und war bis ins nächste Jahrzehnt hinein weit verbreitet. Mit der Einführung wirksamer krampflösender Medikamente ließ ihre Beliebtheit nach.
Diese klassische ketogene Diät bezieht sich auf ein Verhältnis von 4:1, im Gewichtsverhältnis von Fett zu Eiweiß und Kohlenhydraten. Also 4 Gramm Fett pro 1 Gramm Protein und Kohlenhydrate zusammen oder 80% Fett insgesamt.
Dies wird durch den Verzicht auf kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Obst und Gemüse, Brot, Nudeln, Getreide und Zucker erreicht, während der Verzehr von fettreichen Lebensmitteln wie Fettes Fleisch und Fisch, Nüssen, Sahne und Butter entsprechend erhöht wird. Das meiste Fett in der Nahrung besteht aus Molekülen, die als langkettige Triglyceride (LCT= long chain triglycerides) bezeichnet werden. Mittelkettige Triglyceride (MCT), die aus Fettsäuren mit kürzeren Kohlenstoffketten als LCT bestehen, sind jedoch eher ketogen.
Eine Variante der klassischen Diät, die so genannte ketogene MCT-Diät, verwendet eine Form von Kokosnussöl, dass reich an MCTs ist.

Studien und Forschung

Mögliche therapeutische Anwendungen der ketogenen Diät wurden für neurologische Erkrankungen untersucht, darunter:
Alzheimer-Krankheit, amyotrophe Lateralsklerose, Kopfschmerzen, Neurotrauma, Schmerzen, Parkinson-Krankheit und Schlafstörungen.
Jüngere Studien mit kohlenhydratarmen, fettreichen Diäten wie der ketogenen Diät zeigen, dass sie vielversprechend sind, wenn es darum geht, Patienten bei der Gewichtsabnahme zu helfen, die Anzeichen des metabolischen Syndroms umzukehren, den Insulinbedarf bei Typ-II-Diabetikern zu reduzieren oder ganz zu eliminieren, Entzündungen zu reduzieren, das Mikrobiom (Darmbesiedelung durch Bakterien) zu verändern, Lipidprofile zu verbessern, Krebsbehandlungen zu ergänzen und möglicherweise die Langlebigkeit und die Gehirnfunktion zu erhöhen.
Keto Essen

Die Wirkung der ketogenen Diät auf das Mikrobiom

Das Mikrobiom besteht aus Billionen von mikroskopischen Organismen im menschlichen Magen-Darm-Trakt. Es umfasst über 8000 verschiedene Arten von Bakterien und Pilzen, die in einem komplexen Ökosystem leben.
Jüngere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Zusammensetzung des Mikrobioms durch Lebensstilfaktoren beeinflusst werden kann, zu denen unter anderem Schlaf, Bewegung, Antibiotikaeinsatz und auch die Ernährung gehören. Die Bakterien können unsere Reaktion auf verschiedene Nahrungsquellen verändern, da sie sich in ihrer Fähigkeit unterscheiden, Energie aus der Nahrung zu gewinnen.
Da der Glukosespiegel im Blut das Risiko von Stoffwechselkrankheiten, Diabetes und Fettleibigkeit zu beeinflußen scheint, könnte dies ein innovativer Weg sein, das Krankheitsrisiko zu reduzieren. Eine am Weizmann-Institut durchgeführte Studie hat gezeigt, dass ein mathematischer Algorithmus verwendet werden kann, um das Mikrobiomprofil einer Person zu bestimmen und ihre glykämische Reaktion auf verschiedene Arten von Lebensmitteln vorherzusagen.
So konnten die Patienten von einem stabilen Blutzuckerspiegel zu einem instabilen wechseln, indem sie einfach die Lebensmittel aßen, die das Programm auf der Grundlage ihres Mikrobioms als gut oder schlecht vorhersagte. Die ersten Ergebnisse wurden durch eine Wiederholungsstudie an der Mayo Clinic mit einer anderen Population bestätigt.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Zusammensetzung des Mikrobioms, von dem man annimmt, dass es eine grundlegende Rolle für die menschliche Gesundheit spielt, vor allem durch äußere Faktoren beeinflusst wird.

Studien und Forschung: The Potential Health Benefits of the Ketogenic Diet
MCT Oel

MCT-Öl
Mittelkettige Triglyceride im MCT-Öl sind eine schnelle Energiequelle für alle, die eine kohlenhydratarme oder nahezu kohlenhydratfreie Diät einhalten.
Da der Körper normalerweise vorwiegend Glukose als Brennstoff verwendet, um ausreichend Energie über den Tag zu haben, kann ein Mangel an Kohlenhydraten evtl. zwischenzeitig zu einem Energiemangel führen.
Hier kommt MCT-Öl ins Spiel.
Bei einer kohlenhydratarmen Ernährung oder Diät sollen Nahrungsfette als Energiequellen genutzt werden. Dem Körper fällt es hierbei leichter, mittelkettige Fettsäuren an Stelle von langkettigen Fetten zu verwerten. MCT-Öl enthält mittelkettige Triglyceride, die aus kurzen Kohlenstoffketten bestehen, darunter Capronsäure oder C6, Caprylsäure oder C8, Caprinsäure oder C10 und Laurinsäure oder C12.
MCT-Öl wird meist aus Kokosnussöl aber auch aus Palmkernöl extrahiert. MCT-Öl aus Kokosnussöl wird allgemein bevorzugt.
Tipps
Ketogene - Ernährung / Diät - Mögliche Nachteile:

- Durch eine verminderte Aufnahme von Ballaststoffen kann es zu Verdauungsproblemen und Verstopfung kommen.
- Die Leber kann durch fettreiche Lebensmittel zu stark strapaziert werden. Deshalb ist die ketogene Ernährung nicht für Menschen mit einer Fettleber oder mit Herzproblemen geeignet oder nur in Absprache mit einem erfahrenen Arzt.
- Die Umstellung auf eine ketogene Ernährung erfordert insbesondere am Anfang viel Disziplin.
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