Fruktose

Fruktose - Fruchtzucker

Fruktose, auch Fruchtzucker genannt, ist ein Einfachzucker, der in vielen Pflanzen vorkommt, wo er häufig mit Glukose zum Disaccharid Saccharose verbunden ist.
Zusammen mit Glukose und Galaktose gehört er zu den drei Monosacchariden in der Nahrung, die bei der Verdauung direkt ins Blut aufgenommen werden. Reine, trockene Fruktose ist ein süßer, weißer, geruchloser, kristalliner Feststoff und leicht wasserlöslich.
Fruktose ist in Früchten, Honig, Beeren sowie den meisten Gemüsen enthalten und gehört zu den Kohlenhydraten. Kommerziell wird Fruktose aus Zuckerrohr, Zuckerrüben und Mais gewonnen. Maissirup mit hohem Fruktosegehalt ist eine Mischung aus Glukose und Fruktose als Monosaccharid.

Nahrungmittel
Zu den natürlichen Fruktosequellen gehören also u.a. Obst (einschließlich Rohrzucker), Gemüse (einschließlich Zuckerrübe) und Honig.
Fruktose wird aus diesen Quellen oft weiter konzentriert. So enthalten Maissirup, Agavennektar, Honig, Melasse, Ahornsirup und Fruchtsäfte mit den höchsten Anteil an Fruktose in Nahrungsmitteln.

Was ist eine Fruktoseintoleranz?

Fruktoseintoleranz
Fruktoseintoleranz bedeutet, dass der Körper Fruchtzucker (Fruktose) nur begrenzt oder gar nicht verarbeiten kann, weil die Verdauung im Dünndarm gestört ist. Die Fruktose gelangt dann unverdaut in den Dickdarm und wird dort von Bakterien zersetzt.

Fruktoseintoleranz oder Fruktosemalabsorption?
Bei der als Fruktoseintoleranz bezeichneten Unverträglichkeit handelt es sich in den meisten Fällen um die sogenannte Fruktosemalabsorption - eine ungenügende Aufnahme von Fruchtzucker (im Dünndarm).
Fruktosemalabsorption ist von der angeborenen Fruktoseintoleranz abzugrenzen, die weit seltener vorkommt.

Auszug und Übersetzung aus einer wissenschaftlichen Übersicht der Cambridge University von 2021:
Schätzungen zufolge sind etwa 11 % der Weltbevölkerung vom Reizdarmsyndrom (IBS) betroffen. Zu den Symptomen des Reizdarmsyndroms gehören Magenschmerzen und -krämpfe, Blähungen, Durchfall und Verstopfung.
Obwohl es sich um eine weit verbreitete Krankheit handelt, werden die genauen Ursachen des Reizdarmsyndroms in der Regel als eine Störung zwischen Darm und Gehirn beschrieben.
In den letzten Jahren wurde diese Vorstellung jedoch in Frage gestellt, und es wurden eine Reihe neuer potenzieller Ursachen vorgeschlagen, darunter Angstzustände und Depressionen, Malabsorption von Galle sowie Entzündungen und Infektionen des Nervensystems (Holtmann, Ford und Talley).
Unter Malabsorption versteht man eine inadäquate Aufnahme von Nahrungsbestandteilen infolge von Störungen der Verdauung, der Resorption und des Transports.
Auch die Fruktosemalabsorption (FM) wurde als mögliche Ursache für das Reizdarmsyndrom vorgeschlagen. Man geht davon aus, dass einer von drei Patienten mit Reizdarmsyndrom von FM betroffen ist. FM wird durch die unvollständige Absorption von Fruktose im Dünndarm verursacht, was zu Magen-Darm-Beschwerden führt, und wurde mit anderen Krankheiten wie Depressionen im Frühstadium in Verbindung gebracht (Referenz Choi, Kraft und Zimmerman - Ledochowski, Sperner-Unterweger und Widner).
FM kann durch primäre Ursachen wie angeborenen Mangel oder durch sekundäre Ursachen wie Darmschäden, akute Gastroenteritis, Medikamente, Zöliakie, Morbus Crohn und die Einnahme von entsprechender Präbiotika entstehen.
Aufgrund des mangelnden Wissens über den Mechanismus der Fruktoseabsorption war es bisher jedoch schwierig, FM genau zu diagnostizieren und zu behandeln (Noelting und Di Baise). In den letzten Jahrzehnten hat die Menge der konsumierten Fruktose zugenommen, insbesondere durch Maissirup mit hohem Fruktosegehalt (HFCS) und den erhöhten Konsum von HFCS-reichen Erfrischungsgetränken, vor allem bei jüngeren Menschen (Referenz Vos, Kimmons und Gillespie).

Eine Vielzahl von Krankheiten kann zu einer Malabsorption von Zuckern führen, darunter Laktoseintoleranz, angeborene Glukose-Galaktose-Malabsorption und angeborener Sucrase-Isomaltase-Mangel, was zu einer Malabsorption von Laktose, Galaktose bzw. Maltose führt (Referenz Ma, Long und Chen, Burke).
Fruktoseintoleranz
Chemie der Fruktose

Fruktose, ein ketonisches Monosaccharid, kann direkt aus dem Magen-Darm-Trakt in das Blut aufgenommen werden. Es ist neben Glukose und Galaktose eines von drei Monosacchariden, die diese Eigenschaft besitzen. Fruktose wird in der Regel aus Zuckerrüben, Zuckerrohr und Mais gewonnen und ist das süßeste aller Monosaccharide (Moskowitz).
Die Löslichkeit und Süße von Fruktose wird von der Lebensmittelindustrie genutzt, auch um den Zuckeranteil von Fertignahrungsmitteln bei der Deklarierung zu verschleiern.

Auszug und Übersetzung aus: Veröffentlichung der Cambridge University Press im Auftrag von The Nutrition Society © Der/die Autor(en), 2021.
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