Kupfer spielt eine zentrale Rolle
bei der Regulation von Stoffwechselprozessen, der Leberentgiftung,
dem hormonellen Gleichgewicht sowie der neurologischen Signalverarbeitung.
Ein Kupferüberschuss im Körper ist häufig Ausdruck gestörter
Bindungs-, Transport- und Ausscheidungsvorgänge. Diese gehen
oft mit Störungen des Schwefelstoffwechsels, des autonomen Nervensystems
(Entspannungsprobleme) und Energiemangel einher.
Eine auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Ernährungsberatung
ist ein zentraler Ansatzpunkt, um den Körper zu entlasten, da
über die Nahrung sowohl die Kupferzufuhr als auch die Gegenspieler,
Bindungspartner und die Entgiftungskapazität reguliert werden
können.
Kupferbindung
und Ceruloplasmin
Symptome
bei Kupferüberschuss
Im Rahmen einer gezielten Ernährungsberatung bei Kupferüberschuss
steht zunächst die Reduktion kupferreicher Lebensmittel im
Vordergrund. Hierzu zählen auch besonders beliebte Lebensmittel
wie Kakao und Schokolade, Nüsse (z. B. Cashewkerne und Sonnenblumenkerne)
sowie bestimmte Hülsenfrüchte und Pilze.
Kupferreiche Lebensmittel können oft nicht vollständig gemieden
werden, sollten aber in Menge und Häufigkeit reduziert werden,
speziell bei gleichzeitig niedriger Zinkzufuhr oder bestehender
Leberbelastung. Auch zubereitungstechnische Maßnahmen wie
Einweichen, Keimen oder Kochen können die Bioverfügbarkeit
von Kupfer und anderen Metallionen modulieren und so zur Entlastung
beitragen.
Parallel dazu ist die gezielte Zufuhr von Kupferantagonisten
wie Zink und auch Molybdän von zentraler Bedeutung. Zinkreiche
Lebensmittel unterstützen das Gleichgewicht der Spurenelemente
zugunsten einer reduzierten Kupferaktivität. Molybdän kann
wiederum über seine Rolle im Schwefelstoffwechsel, insbesondere
beim Abbau von Sulfit, entlastend wirken.
Kupferbindung und Ceruloplasmin
Ein weiterer Ansatz besteht in der Unterstützung der körpereigenen
Kupferbindung, insbesondere durch die Bildung von Ceruloplasmin.
Dieses Transportprotein bindet Kupfer im Blut und verhindert
so eine toxische Freisetzung.
Die Bildung von Ceruloplasmin hängt stark von einer ausreichenden
Versorgung mit Eiweiß, den Vitaminen A, B6 und C sowie einer
gut funktionierenden Nebenniere ab.
In der Ernährung sollte daher Wert auf hochwertige Proteinquellen
(z. B. Eier, Fisch, ggf. fermentierte Milchprodukte), vitaminreiche
Gemüsesorten und antioxidationsreiche
Lebensmittel gelegt werden.
Zudem ist es wichtig, die Leber-Galle-Achse zu entlasten,
da Kupfer bevorzugt in der Leber gespeichert und über die
Galle ausgeschieden wird. Bitterstoffe,
die beispielsweise in Artischocken, Löwenzahn, Chicoree oder
Mariendistel enthalten sind, können die Gallensekretion anregen
und so den Abtransport unterstützen. Ergänzend können schwefelhaltige
Lebensmittel wie Brokkoli, Radieschen, Eier oder Zwiebelgewächse
den Leberstoffwechsel aktivieren, sofern keine ausgeprägte
Schwefelintoleranz vorliegt.
Bei Frauen ist darüber hinaus eine Betrachtung des hormonellen
Umfelds empfehlenswert, da Kupfer eng mit dem Östrogenhaushalt
korreliert. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann dabei
helfen, Östrogenmetabolite im Darm zu binden und ihre Wiederaufnahme
zu verringern. Gleichzeitig ist die Leberfunktion entscheidend
für den Abbau überschüssiger Hormone.
Im Sinne einer individuellen Ernährungsberatung ist es
in diesem Zusammenhang erforderlich, eine systemische Perspektive
einzunehmen. Kupferüberschuss ist selten ein isoliertes Problem,
sondern meist mit anderen funktionellen Achsen gekoppelt,
insbesondere mit dem Schwefelstoffwechsel, dem Eisenhaushalt
und oxidativem Stress, der eventuell durch Stress im Alltag
verstärkt wird. Die Ernährung kann hier bereits modulieren,
insgesamt sollte die Herangehensweise aber in ein integriertes
Konzept eingebettet werden.
Gründe für einen Kupferüberschuss
und Kupferbindungsstörungen
- Schwache Nebennierenfunktion (relevant für die Ceruloplasmin-Synthese).
- Mangel an fettlöslichen Vitaminen (v. a. A, D, E, K).
- Genetische und epigenetische Faktoren.
- Hormonelle Faktoren: Frauen sind durch den Östrogenhaushalt
von Kupferüberschuss oft stärker betroffen.
Die Symptome eines Kupferüberschusses können je nach Bindungsform,
Speicherort (z. B. Leber, Gehirn), Begleitdefiziten (v. a.
Zink, Schwefel, Eisen) sowie der individuellen Fähigkeit
zur Kupferbindung (z. B. über Ceruloplasmin) sehr unterschiedlich
ausfallen. Idealerweise unterscheidet man dabei zwischen einem
funktionellen Kupferüberschuss (z. B. bei einer Bindungsstörung)
und einem toxikologisch messbaren Überschuss, der unter anderem
mithilfe einer Haarmineralanalyse bestimmt werden kann.
Ungünstigerweise kommt es mitunter zu Überschneidungen der
Symptome bei Kupferüberschuss (durch freies Kupfer) einerseits
sowie bei Kupfermangel durch zu wenig gebundenes Kupfer an
Ceruloplasmin.
Neurologisch-psychische Symptome
- Reizbarkeit, innere Unruhe, Angstzustände, Panikattacken
- Depression (vor allem atypisch und zyklusassoziiert)
- Konzentrationsstörungen, "Brain Fog"
- Schlafstörungen (vor allem Einschlafprobleme und Gedankenkreisen)
- Migräne, Kopfdruck
- Hypersensitivität auf Reize (Licht, Geräusche, Gerüche)
Körperlich und vegetativ
- Übererregung des Sympathikus - (Dauer-)Stress
- Schwitzen (insbesondere Nachtschweiß)
- Herzrasen, Herzstolpern
- Magen-Darm-Störungen (vor allem Übelkeit und Appetitlosigkeit)
- Histaminintoleranz-ähnliche Symptome, Mastzellaktivität
- Hautunreinheiten, Akne, Haarausfall
- Zyklusstörungen (vor allem Östrogendominanz)
- Schilddrüsenfunktionsstörungen
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Allergieähnliche Symptome
- Chronische Entzündungen
- Erhöhte oxidative Belastung (z. B. bei ungebundenem Kupfer)
- Erschöpfung trotz scheinbar normaler Blutwerte
- u. a. m.
Die Symptome sind mitunter unspezifisch und überlappen sich
mit anderen Krankheitsbildern und Multisystemerkrankungen
wie CFS, EHS, HPU/KPU oder Hormonstörungen.
Eine strukturierte Herangehensweise kann in solchen Fällen
mithilfe funktioneller Methoden, sowie einem eigens entwickelten
Konzept, unterstützt werden.
Fazit
Entscheidend ist die Bioverfügbarkeit - Für den Körper
verwertbar ist nur gebundenes Kupfer, vor allem an das Transportprotein
Ceruloplasmin. Ungebundenes Kupfer wirkt oxidativ, fördert
freie Radikale, unspezifische Symptome, kann sich im Gewebe
anreichern, dieses schädigen und zu Energiemangel beitragen.
Anpassung der Ernährung und
evtl. Nahrungsergänzung
Neben der Ernährung werden individuell abgestimmte Maßnahmen
angesprochen, um die Symptome zu lindern und nach Möglichkeit
ganz zu beseitigen.
Ernährungscoach - Georg Hergenhan
- E-Mail:
ernährungsberatung_at_exquisine.de
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