Um einen Kornschnaps brennen zu können, muß
das Korn aufbereitet werden, das heißt die Stärke muß in Zucker umgewandelt
werden. Dazu weicht man die Getreidekörner zunächst in heißem Wasser
ein, erhitzt sie unter Druck im sogenannten Dämpfer und füllt den Getreidebrei
dann in den Maischbottich. Die Getreidekörner sind jetzt aufgeschlossen.
Die Umwandlung ihrer Stärke in Zucker bewirkt das Gerstenmalz, das man
nun untermischt und das auch - je nach Dosierung - den Korngeschmack
mitprägt.
Wenn die Malz-Enzyme ihr Werk beendet haben, muß der Getreidebrei noch
einmal umgefüllt werden, in den geschlossenen Gärbottich. Hefe verwandelt
jetzt den Zucker in Alkohol und Kohlensäure. Diese sogenannte reife
Maische enthält nicht mehr Alkohol als ganz normaler Wein. Anschließend
wird der Alkohol wird herausdestilliert. Der erste Brand, der Rohbrand,
ist auch beim Korn (wie bei allen anderen Schnäpsen) nicht gut genug.
Deshalb wird noch einmal destilliert, es entsteht der Feinbrand, der
zwar ganz rein, aber zum Trinken viel zu hochprozentig ist und deshalb
mit entmineralisiertem Wasser verdünnt wird.
Korn & Doppelkorn
Vom Grad der Verdünnung hängt es ab, wie sich das Getränk
nennen darf: 32 Volumenprozent Alkohol sind das gesetzlich vorgeschriebene
Minimum. Ein 32prozentiger Korn darf sich z. B. auch Kornbrandwein,
Weizen- oder Roggenkorn nennen. Wenn ein Korn allerdings Doppel-Korn
oder Kornbrand heißen will, muß er mindestens 38 Volumenprozent Alkohol
enthalten. (Mehr als 42 Prozent sind beim Korn nicht üblich.)
Trinktemperatur
Korn trinkt man zwar kalt, aber nicht eisgekühlt. Dem 32prozentigen
würden so niedrige Temperaturen auch nicht bekommen denn er gefriert
bei minus 16 °C.
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